Vom Ende des Alten Reiches - Frankfurt in Napoleonischer Zeit
1792 fand mit den von alters her gewohnten Zeremonien die letzte Krönung eines Kaisers des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation statt, der 1806 abdanken musste. Mit der Französischen Revolution 1789 wuchs auch die Hoffnung in Deutschland auf die Durchsetzung einer Republik mit einer Selbstbestimmung der Bürgerschaft. Aber bis dahin war es noch weit. Zunächst besetzten die Franzosen auf dem Feldzug nach Russland unter dem General Napoleon deutsche Städte, darunter auch Frankfurt, und machten sie zu französischen Fürstentümern. Diese unsicheren Zeiten brachten Besetzung, Revolten, Barrikadenkämpfe und Plünderungen. Aber auch Neuerungen für die Stadt wie die Schleifung der Stadtbefestigung und damit die Gestaltung einer öffentlichen Promenade, der Aufbruch der jüdischen Gemeinde aus der Judengasse, die Einrichtung von Schulen wie die Musterschule und das Philanthropin, die Gründung einer Handelskammer nach französischem Vorbild und vieles mehr. Den Bürgermeister nannte man Maire, das vornehme Bürgertum sprach Französisch und aus der Landstraße wurde die Chaussee. Alles in allem eine Zeit großer und aufregender Veränderungen für die Stadt!
